Meine Vermögensentwicklung – Oktober bis Dezember 2022

Also, damit das ganze transparent wird, versuche ich ein regelmäßiges Update aller Maßnahmen und der Entwicklungen zu geben.

Wie lief der Oktober 2022?

Insgesamt lief der Oktober eigentlich ganz ok an. Die Zahlungen kommen ja am Ende immer um einen Monat nachträglich an, so dass Oktober den September Tätigkeiten entspricht.

Beim Freelancing habe ich einiges an Arbeit investiert und hoffe bald darauf die erste Rechnung stellen zu können.

PositionBetragBemerkungen
Minijob541,50 EUR
Freelancing0,00 EUR
Software Testing0,00 EUR
Dividende0,29 EUR
Einsparungen0,00 EUR
Sonstiges0,00 EUR
Summe 541,79

November 2022

Der November ..

PositionBetrag Bemerkungen
Minijob447,12 EUR
Freelancing0,00 EUR
Software Testing0,00 EUR
Dividende0,37 EUR
Einsparungen0,00 EUR
Sonstiges22,36 EURZahnarztkosten
Rückerstattung
Summe469,85 EUR

Dezember

Der letzte Monat von 2022 lief dann doch besser als erwartet. Mein Auftraggeber hat gezahlt, bei Testbirds kam einiges herum, Dividenden wurden ausgeschüttet und Dropshipping hat mich völlig unerwartet überrascht.

PositionBetragBemerkungen
Minijob
Freelancing531,25 EUR
Software Testing14,00 EUR
Dividende5,97 EUR
Einsparungen0,00 EUR
Sonstiges19,85 EURDropshipping
Summe

Dran bleiben lohnt sich. Insgesamt sind dann XXXX, XX EUR zusammen gekommen :). Eigentlich ein schönes Zwischenfazit nachdem ich mich im September dazu entschieden habe. Ich stehe zwar völlig am Anfang

Vermögensentwicklung

Wenn man sich privat ein Vermögen aufbauen möchte, dann ist am Ende der Verdienst pro Stunde entscheidend. Es liegt auf der Hand, dass je höher dieser ist, desto besser ist es. Das Problem dabei ist, einen hohen Verdienst pro Stunde zu finden. Da mein Ziel der Hausbau ist, bin ich auf möglichst hohe Renditen angewiesen.

Passive Einkommen

Das passive Einkommen wird überall beworben, bringt aber nicht viel, außer Ihr habt ein sechsstelliges Vermögen auf der Bank, dass euch eine hohe Rendite erwirtschaftet. Andernfalls sind eure Einnahmen eher gering. Auch wenn euch viele Finanzblogs und Influencer versuchen zu beeinflussen, passives Einkommen über Aktien / ETFs zu erzielen ist nur mit einem sechsstelligen Vermögen möglich und dann sind es auch nur wenige hundert EUR pro Monat.

Online Geld verdienen mit einem Minijob

Ja, der Minijob ist nett, bringt aber im Kern nicht all zu viel. Im Schnitt tauscht Ihr hier eine Stunde eurer Zeit (sehr wertvoll) gegen irgendetwas im Bereich von 12 EUR bis 15 EUR, je nachdem, was Ihr für einen Minijob habt. Da Ihr auf ein Maximum von 520 EUR pro Monat beschränkt seit, könnt Ihr hier nicht viel herausschlagen.

Der Vorteil eines Minijobs ist, dass Ihr flexibel und stetig Einnahmen erwirtschaften könnt. Der größte Vorteil ist, dass Ihr keine große Expertise mitbringen müsst. Damit könnt Ihr einen Grundstock aufbauen. Den Ihr weiter verwenden könnt. Entweder Ihr steckt das Geld in ein Aktien-/ ETF-Portfolio oder Ihr verwendet es für Day trading, P2P-Kredite, oder, oder, oder.

Freelancing

Freelancer Contracts können sehr lukrativ sein. Ich hatte ja schon mal erzählt, dass ich in der Software Entwicklung tätig bin. In vielen Fällen holen wir externe Unterstützung bei Projekten hinzu. Das können Entwickler, Projektleiter, Qualitätssicherung, oder, oder sein. Bei Near-Shoring (Leute aus Osteuropa) bewegen sich die Stundensätze um die 40 bis 60 EUR. Bei lokalen Leuten fallen Stundensätze von 120 EUR und mehr an. Für SAP Experten können schnell vierstellige Stundensätze fällig werden.

Das Problem mit Freelancer Verträgen ist, dass sie selten sehr flexibel gestrickt sind. Meist erwarten die Auftraggeber 1-2 Tage onsite und eine Vollzeit Verfügbarkeit. Das ist mit eurem Hauptjob schwer vereinbar. Dazu kommt, dass Freelancer Verträge schwer planbar sind und Ihr müsst die entsprechende Expertise mitbringen.

Mittelfristig macht es Sinn euch mit einem bestimmten Thema auseinanderzusetzen, um dort Expertise aufzubauen. Damit Ihr im IT Bereich Freelancer Verträge annehmen könnt. Dort habt Ihr die höchste Chance auf flexible remote Verträge.

Bei mir ist das im Bereich Softwareentwicklung und Webdesign.

Online Geld verdienen mit kleinen Jobs

Kleine Jobs, wie Onlinetester bei Testbirds bringen nicht viel Geld rein. Die Stundenlöhne können ganz gut sein, allerdings bekommt man nicht all zu viele Aufträge pro Monat rein, um ein stetiges Einkommen zu erzeugen. Meinen Erfahrungsbericht mit mehr Details könnt Ihr hier nachlesen. Insofern lohnt sich das nur als Zubrot.

Online Business

Ein Online Business aufzubauen empfinde ich persönlich als am schwierigsten. Es ist zeitaufwendig (> 1 Jahr, bis es läuft), es ist viel Prozesswissen (Markt, Produkt, Technologie) notwendig, es ist mir Risiko verbunden und Kosten entstehen euch. Auf der anderen Seite sind hier auch die höchsten Renditen und Stundensätze möglich.

Bevor ich in der Software angefangen habe, war ich in der medizinischen Diagnostik tätig. Ein großer Unterschied zwischen Deutschland und den meisten europäischen Staaten ist bei uns die private medizinische Diagnostik bis auf Fertilität (Schwangerschaft, Eisprung, usw.) recht schmal gehalten. In Tschechien bspw. sind die gängigen Diagnostika vom Arzt auch privat erwerbbar. Das hatte ich zum Anlass genommen und eine Eigenmarke ins Leben gerufen. Mein Partnerlabor gab es dann nach einiger Zeit nicht mehr und so musste ich das Produkt einstampfen. Details dazu könnt Ihr hier nachlesen. Pro Verkauf hatte ich ca. eine Netto-Marge von 30 EUR.

Kosten bei der Steuererklärung nachreichen

Wie schon ein paar Mal in anderen Beiträgen erwähnt ist die Steuererklärung und das Finanzamt euer bester Freund, um gezahlte Steuern zurückzuholen.

So, und das solltet Ihr auch machen. Leider kommt es oft vor, dass die Steuererklärung nicht korrekt und / oder vollständig ist. Das kann verschiedene Gründe haben:

  • Andere Rechtsauffassung des Finanzamts
  • Kosten / Aufwendungen vergessen

Mich erwischt bei diesem Thema zum Beispiel immer die Nebenkostenabrechnung meiner Mietwohnung. Die Heiz- & Nebenkostenabrechnung kann bis zu 12 Monate nach dem Ende des Kalenderjahres verschickt werden. Dann hat man bei einer fehlerhaften Abrechnung auch nochmal 12 Monate Zeit und bei versteckten Mängeln 36 Monate.

Spätestens als ich das erste Mal 12 Monate geschrieben habe, bekommen wir ein Problem mit der Steuererklärung. Die wird meistens früher gemacht. Ich versuche sie eigentlich immer im Januar zu machen, um das Geld zeitnah zu erhalten, damit es Zinsen erwirtschaftet. Je länger das gute Geld woanders liegt, arbeitet es nicht für mich.

In der Nebenkostenabrechnung werden auch haushaltsnahe Dienstleistungen an euch abgerechnet, die steuerlich absetzbar sind. Hier könnt ihr euch 20% wiederholen. Die Abrechnung könnt ihr aber erst einreichen, wenn Ihr sie habt. Da euer Steuerbescheid vorher bereits rechtskräftig wird, kommt die Frage hoch was man da noch machen kann.

Welche Möglichkeiten hat man den Steuerbescheid nachträglich zu ändern?

Was immer funktioniert ist die Einspruchsfrist gegen den Steuerbescheid bevor er rechtskräftig wird. Dafür habt ihr einen Monat Zeit nachdem der Bescheid euch zugestellt wurde. Die Ein-Monatsfrist solltet ihr am besten nutzen, wenn ihr mit den Entscheidungen des Finanzamts nicht zufrieden seit. Kosten wurden bspw. Nicht anerkannt oder so etwas.

Alternativ könnt Ihr die Wiedereinsetzung des Bescheides erwirken, wenn ihr unverschuldete Gründe nachweisen könnt. Das wäre in meine Fall eventuell interessant. Schließlich kann ich nichts dafür, dass mir die Nebenkostenabrechnung so spät übermittelt wurde.

Eine andere Möglichkeit ist die Änderung des Einkommenssteuerbescheids zu euren Gunsten nach 173 Absatz 1 Nr.2 AO. Der wird für uns interessant, wenn die Festsetzungsfrist nicht abgelaufen ist. Das sind vier Jahre. Das Finanzamt sollte mitspielen, wenn kein grobes Verschulden eurerseits vorliegt.

Geld einsparen – Nebenkostenabrechnung

Viele von euch wohnen zur Miete, wie ich leider auch. Damit bekommen wir einmal pro die Heiz- und Nebenkostenabrechnung. In der Nebenkostenabrechnung werden neben den Betriebskosten der Liegenschaft auch Kosten die im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung angefallen sind aufgelistet. In den meisten Fällen kommt dafür ein Handwerker und macht irgendwas. Über die Einkommenssteuererklärung könnt Ihr alle Kosten die durch Handwerker anfallen mit 20% gegenüber der Steuer geltend machen.

Praxisbeispiel

Bei euch wird der Fahrstuhl in der Liegenschaft gewartet. Das kostet 300 EUR und für euch. Gegenüber dem Finanzamt wird dies als haushaltsnahe Dienstleistung gewertet und Ihr könnt 20% der Kosten gegenüber dem Finanzamt geltend machen, also eure Steuerzahlungen reduzieren bzw. eine Erstattung erhöhen. In unserem Beispiel sind das 60 EUR.

Welche Posten aus der Nebenkostenabrechnung sind steuerlich absetzbar?

  • Gartenpflege
  • Reinigung
  • Hausmeistertätigkeiten
  • Aufzugswartung
  • Wartung und Austausch von Wasser- und Wärmemengenzähler
  • Wartungstätigkeiten an der Heizung und Wasserversorgung
  • Dachrinnen-, Fassadenarbeiten (Putz, Graffitientfernung
  • Feuerlöscherwartung
  • Schädlingsbekämpfung

Als gute Daumenregel könnt Ihr euch merken, dass ihr alle Positionen anrechnen könnt, bei denen ein Handwerker irgendetwas in eurer Liegenschaft gemacht hat.

Wie sieht es bei mir aus?

Also, ich habe das Thema bisher noch nicht wirklich beim Finanzamt geltend gemacht, weil ich es nicht besser gewusst habe. Daher gehe ich die einzelnen Nebenkostenabrechnungen nacheinander durch und versuche von 2021 bis 2019 alles geltend zu machen.

Abrechnung 2021

Position – Wohnung 2Kosten
Hausmeister Tätigkeit268,20
Kosten Rauchwarnmelderprüfung22,99
Fenster Wartung40,57
Kosten Wärmemessung6,50
Summe338,26
Position – Wohnung 1Kosten
Objektbetreuung / Grünpflege / Winterdienst 79.10
Hausreinigung31,14
Wartung Feuerlöscher13,06
Wartung Brandmelderanlage4,75
Wartung Notleuchten8,09
Summe136,14

Macht insgesamt Kosten von 474,40 EUR für die Wohnung 2. Davon 20% sind eine Erstattung von 94,88 EUR. Soweit so gut. Bei der Durchsicht der Heiz- & Nebenkosten machen die Heizung und Warmwasserbereitung den größten Posten aus. Hier fallen auch Wartungsarbeiten für die Heizanlage, den Kaminkehrer, usw. an. Leider werden diese bei mir nur Liegenschaftsbezogen ausgewiesen, sind aber relevant für die Erstattung. Ich habe meinen Messdienst angeschrieben und gebeten mir die Kosten aufzuschlüsseln.

Abrechnung 2020

PositionKosten
Objektbetreuung / Grünpflege / Winterdienst73,08
Hausreinigung30,14
Wartung Rauchabzug2,60
Wartung Brandmeldeanlage4,75
Wartung Notleuchten2,55
Summe113,12

Auch hier ist es wieder das Gleiche, die Wartungskosten für die Warmwassererzeugung werden nicht aufgeschlüsselt. Naja, also wieder den Messdienst anschreiben.

Abrechnung 2019

PositionKosten
Müllmanagement42,45
Objektbetreuung / Grünpflege / Winterdienst74,02
Hausreinigung29,93
Wartung Feuerlöscher10,19
Wartung Wartung Rauchabzug5,65
Wartung Brandmeldeanlage4,75
Wartung Notfallbeleuchtung2,44
Summe169,43

Grenzen

Maximal könnt Ihr Handwerkerleistungen bis zu 6000,00 EUR pro Jahr geltend machen. Darauf erhaltet Ihr 20 % – also, 1.200,00 EUR Erstattung.

Wie geht es weiter?

Nachdem ich die Kosten zusammengetragen habe, mache ich ein formloses Schreiben fertig und fordere eine Änderung des letzten Einkommenssteuerbescheids an. Als Anhang schicke ich die Nebenkostenabrechnungen gleich mit. Alles kann einfach per E-Mail versendet werden. Wenn alles gut geht, sollten ca. 200 EUR wieder zu mir zurück kommen.

Probleme

In der Praxis kommt die Nebenkostenabrechnung viel zu spät für eure Einkommenssteuererklärung. Macht aber nichts. Nachdem Ihr die Steuererklärung vom Finanzamt erhalten habt, könnt Ihr einen Einspruch einreichen und weitere kosten geltend machen

Vergesst dabei nicht, wenn ihr mit der Prüfung anfangt, dass ihr rückwirkend bis zu vier Jahre Änderungen bei eurer Einkommenssteuer erwirken könnt.

Problematisch kann darüber hinaus die Trennung zwischen Lohn und Materialkosten werden. Das Finanzamt erkennt nur Lohnkosten ab, diese werden aber nicht in der Nebenkostenabrechnung mit aufgeführt.

Unterschicht und Geld verdienen

Ich habe letztens mit einem Bekannten telefoniert. Wir tauschen uns regelmäßig aus und lästern über unsere Erfahrungen auf der Arbeit. Da wir beide in der IT arbeiten, gibt es eigentlich immer eine gute Story zu erzählen.

Wir haben miteinander telefoniert und ich habe Ihm von meinen aktuellen Bestrebungen erzählt. Er ist studierter Informatiker und hat einen entsprechenden technischen Background. Das spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Arbeitsstationen wieder. Ich bin von Haus aus Betriebswirt. Also im Kern ein Dulli. In meinen Augen kommen halbwegs die BWLer mit Fokus auf Steuern oder Financing in interessante Positionen mit entsprechendem Gehalt. Naja, zurück zum Thema: Mein Bekannter beschäftigt sich auch mit Freelancing und nimmt entsprechende Contracts an. Im Vergleich zu mir liegt sein Stundenlohn allerdings bei 90 bis 120 EUR / Std. Ein Haufen mehr, wenn ich es mit meinen Bestrebungen vergleiche.

Ich komme mehr oder weniger aus einem Bereich, der sich relativ schlecht kommerzialisieren lässt und ich bin erst einmal darauf angewiesen nur begrenzt attraktive Contracts anzunehmen, um zusätzliches Geld reinzuholen. Details könnt Ihr hier und hier nachlesen.

Mit den aktuellen Stundensätzen komme ich pro Monat auf ca. 1000 EUR netto mehr. Das klingt erst einmal viel, ist es irgendwie aber auch nicht so richtig. Wenn ich alle Einnahmen stabil halte, was echt viel Aufwand und Glück bedeutet, dann habe ich nach 5 Jahren 60.000,00 EUR zusammen. Für Investments die mich später einmal versorgen sollen – Immobilie oder passives Einkommen – ist es recht wenig.

Tja, das ging mir so durch den Kopf, als ich mit meinem Bekannten telefoniert habe. Mir geht es dabei noch eigentlich ganz gut, weil ich ein sehr gutes Einkommen aus meinem Hauptjob habe. Wenn ich mir dann die Geschichten von anderen Bekannten anhöre, die in einer finanziell schlechteren Situation als ich stecken, wird mir anders. Mit einem Brutto von 2.500,00 und das ist knapp über dem Mindestlohn von 12 EUR ist die Altersarmut bereits festgelegt. Einer meiner Bekannten hofft auf das Bürgergeld, ein schwacher Trost. Wenn dann noch ein Kind hinzu kommt, dann wars das.

Die Frage für mich ist: Wie kommt man dort wieder heraus?

Ich denke, die Maßnahmen, die ich hier vorstelle und ausprobiere sind ein Anfang, aber auch ein Kampf gegen die Zeit. Solange die Löhne bei den Minijobs auf so niedrigen Niveaus bleiben, renne ich eigentlich nur der Inflation hinterher. Im Oktober 2022 lag diese bei etwas über 10%. Das ist eine gewaltige Vernichtung von Einkommen und Vermögen. Und ich mache mir hier keine Illusionen, es wird eine Ewigkeit dauern, wenn überhaupt, bis die Preise wieder runter gehen werden.

Den einzigen Ausweg – außer Ihr erbt – sehe ich nur in einer Spezialisierung oder im Glück. Mit Spezialisierung meine ich, dass Ihr zusehend solltet euch entsprechend weiterzubilden. Sucht euch etwas was euch liegt und was gut vermarkten lässt, Softwareentwicklung bspw. Fangt mit der Google Academy an und versucht euch bspw. Java oder Kotlin beizubringen. Dann habt ihr schon einmal etwas in der Hand. Die zweite Möglichkeit ist Glück. Ihr findet ein laufendes Geschäftsmodell.