Artikelserie – Minijob

Hi Leute,

ich schaue mal ob es sich lohnt, regelmäßig über meinen 100% remote Minijob zu posten, damit Ihr seht wie es hier weiter geht. Der Anfang klang im Vorstellungsgespräch sehr viel versprechend. Der Job ist ideal um online Geld zu verdienen: 365 Tage – 24/7 – 100% remote bei 12,50€. Also alles sehr interessant. Der Minijob läuft bisher seit 3 Monaten.

September

Der erste Monat war komplett mit Schulungen verplant. Die letzten beiden September Wochen liefen jeweils von 16 bis 20 Uhr und bestanden darin, dass ich über Microsoft Teams einem Prozess Owner zugehört habe. Der hat erst einmal den Arbeitgeber erklärt, die Kunden, die Systeme, Prozesse usw. Lebensmittellogistik ist schon ein spannender Bereich. Da ich Zugriff auf die Preise in SAP habe, ist es interessant zu sehen, mit welchen Einkaufspreisen die Kunden so arbeiten.

Oktober

Soha, ganz so einfach wie anfangs gedacht, hat alles leider nicht geklappt. Das Set-up der gesamten Zugänge auf den Remote Desktop hat eine Ewigkeit gedauert. Eigentlich war es geplant, dass wir alle bereits im Oktober produktiv arbeiten. Hat nicht geklappt. Insgesamt hat es den gesamten Oktober gedauert, bis das System bei allen Minijobbern lief. Schon verrückt. Ich kann Arbeitgeber schon verstehen, die Wert auf Arbeit vor Ort legen. Die Aufwände Leute remote zu betreuen und sich in die eigenen Systeme zu bringen ist nicht ohne. Allerdings denke ich auch, dass ein hoher remote Anteil ein unverzichtbarer Bestandteil des Arbeitslebens wird.

November

Inzwischen finden regelmäßig Teammeetings statt. Das ist einmal pro Monat eine Stunde zu hören und nebenbei etwas produktives machen. Das heutige Teammeeting habe ich parallel mit Wäscheaufhängen und Blogartikel schreiben verbracht. Smartphone an, in Teams eingewählt und losgelegt. Ich habe nicht erwartet, dass sich bei dem Minijob wieder so Totzeiten anhäufen. Allerdings scheint dies wohl mit den konzerneigenen Strukturen zusammenzuhängen. Gut für mich. Für Totzeiten werde ich bezahlt und kann etwas produktives nebenbei machen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Die Vereinbarkeit mit Familie, Freelancing und Hauptjob ist eigentlich ganz gut. Es erfordert zwar etwas Planungsaufwand und Absprachen mit der Familie aber im Großen und Ganzen klappt es ganz gut.

Die ursprüngliche Planung des Arbeitgebers, dass ich tatsächlich 365 – 24/7 arbeiten kann ist bisher noch nicht so wirklich aufgegangen. Die Aufwände das gesamte Team in den Prozess herzubekommen und zu schulen sind immer noch hoch.

Schönes Beispiel: Wie schon mal geschrieben, kümmere ich mich um Lieferfehlmengen bei einem Lebensmittelgroßhändler. Dabei buche ich Ersatzartikel. Bei einigen Kollegen ist das schon mal kräftig nach hinten losgegangen. So wurde mal Wildbret mit einem Warenwert von 2.700,00 EUR für 270.000,00 EUR gebucht. Der ganze LKW war voll mit Reh :).

Das ist einer der Gründe, warum die bisherigen Schranken (06:00 bis 18:00, 5 Tage) noch gehalten werden. Ich hoffe mal, dass dies bald fällt. Im Januar fängt meine Frau wieder zu arbeiten an und meine bisherigen Arbeitszeiten in den frühen Stunden werden damit aufwendiger zu planen, weil ich mein Kind mit in die Kita bringe.

Bisher wurde der September ausgezahlt mit 541,50 EUR. Sehr schön, dabei: Durch die Arbeitsstunden ab 18 Uhr gab es nochmal 25% extra Zuschlag.

Dezember

Ende November ist Oktober ausgezahlt wurden. Da gab fürs Konto 447,12 EUR – yay :). Bisher ist nicht allzu viel neues auf Arbeit passiert. Ich buche die Fälle durch , kümmere mich um mich selbst und keiner geht mir auf die Nerven. Alles gut.

Die Vereinbarkeit von Familie und Minijob macht mir zunehmend Sorgen. Ursprünglich war ja eine 100% flexible Zeiteinteilung angepeilt wurden. Das haben Sie im Dezember noch nicht erreicht. Ich hoffe es kommt bald. Meine Kleine ist durch die Eingewöhnung im Kindergarten in einem Dauerkrankzustand. Ich im übrigen mit meiner Partnerin auch. Zum Glück ist meine Partnerin noch in Elternzeit und kann die Kranktage abdecken. Naja jedenfalls führt das zu zwei ungeplanten Zuständen:

Der Kindergarten ruft öfter an als geplant und wir müssen die Kleine abholen. Das bringt Zeitpläne (Einkäufe, Vorkochen, Aufräumen, usw.) durcheinander. Keine Ahnung wie das wird, wenn meine Frau wieder arbeitet.

Der zweite Zustand bringt meine Zeitplanung durcheinander. Meine Kleine wacht inzwischen gerne gegen 06:00 Uhr auf. Das ist blöderweise inmitten meiner Arbeitszeit. Jetzt kann ich leider nicht immer davon ausgehen, dass meine Frau zur gleichen Zeit mit aufsteht und meine Kleine versorgt. Ich hoffe es bessert sich. Ansonsten muss ich langsam umplanen.

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